Aus der „Liste der exzellenten Artikel“ (Wikipedia): https://de.wikipedia.org/wiki/Nicolaus_Bruhns
Nicolaus Bruhns, aus traditionsreicher, norddeutscher Musikerfamilie stammend, wurde im Advent 1665 in Schwabstedt nahe Husum geboren. Sein Vater hatte, aus Lübeck kommend, die dortige Organistenstelle inne und lehrte seinen Sohn das Spiel auf Geige und Orgel.
Aber der eigentliche Lehrer wurde für etwa vier Jahre Dietrich Buxtehude in Lübeck; dann zog Bruhns nach Kopenhagen, mit einer schriftlichen Empfehlung Buxtehudes versehen. Waren in jener Zeit solche „Wanderjahre“ für einen, der Meister der Musik werden wollte, durchaus üblich, so weiß doch für das dänische Ziel dieser Wanderung niemand mehr als nur Vermutungen anzuführen. Dasselbe gilt für die Überlegungen, womit Bruhns in Kopenhagen sein Geld verdiente, denn eine feste Anstellung scheint ihn jedenfalls nicht ernährt zu haben. Was er tatsächlich in Kopenhagen tat, weiß niemand.
Nach dem Tod des Husumer Organisten zur Linden erfolgte der Ruf nach Husum, wo Bruhns Anna Dorothea Hesse heiratete, die Stiefschwester seiner Lübecker Tante.
Der Vater aus Lübeck, die Lehrjahre dort, Verwandte in Lübeck und nun noch die Ehefrau aus Lübeck – Bruhns kann unmöglich in Husum das Ziel seines Lebens gesucht haben. Lübeck, Hamburg, aber wer weiß – womöglich noch ganz andere Städte, womöglich das Ausland, Italien gar oder Frankreich werden Bruhns durch den Kopf gegangen sein, so wird man wohl zu Recht vermuten dürfen. Seltsam ist allerdings, dass Bruhns nur wenige Monate schon nach Amtsantritt in Husum aus Kiel abgeworben werden sollte. Dazu heißt es in Husumer Akten, die Kieler hätten es dahin gebracht dass sie „Ihn Mittelst Gewisse und zum Theil wollbekannte Vorwände so furchtsamb geachet das er dorthin (i.e.nach Kiel) gereiset unde unter gewissen Conditiones die Vocation daselbst angenommen“.
Welche Vorwände waren es, die Bruhns furchtsam machten? Womit wurde er unter Druck gesetzt? Allerdings blieb er schließlich doch in Husum, nicht zuletzt, weil der Rat das Gehalt von vierhundert auf fünfhundert Taler aufstockte – sollte es also nur um Geld gegangen sein?
Um eben dieses Geld, um seine Zulage also, führte Bruhns kurze Zeit darauf einen Prozess gegen die Stadt Husum, da man ihm dort dieses Zubrot wieder streichen wollte – und gewann.
Bruhns starb im Alter von nur 31 Jahren, ohne daß jemand die Ursache dafür zu nennen wüsste.
Andreas Nohr – Mitternacht. Die Geschichte des Nicolaus Bruhns
Das Leben des Husumer Komponisten Nicolaus Bruhns aus dem 17. Jahrhundert ist Hintergrund dieses spannenden und dramatischen Romans in opulenter Ausstattung.
Alte nordfriesische Sagen, die Musik jener Zeit, dazu Sehnsüchte und Hoffnungen, die jeder kennt, sind zu einem packenden Stoff verwoben.
Und immer wieder stellt sich die Frage nach der Künstlichkeit des Lebens, der Virtualität; eine aktuelle Frage, die aus der Sicht des Autors eine überraschende Antwort erhält …
Aus diesem Buch wird Wolfgang Berger am 17. Juli in St. Jacobi/Schwabstedt vorlesen. Diese Orgel-Lesung begleiten das ensemble avelarte und Christian Hoffmann an der Orgel.
Bezugsquelle für den Roman, den es mit und ohne CD (Orgelwerke von Bruhns) gibt: Schlossbuchhandlung · Husum, Schlossgang 10
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