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Das Projekt

Schon zu Lebzeiten hatte sich Nicolaus Bruhns (1665-1697), der von 1689 bis zu seinem frühen Tode Organist an der Husumer Stadtkirche war, als progressiver Orgelvirtuose einen Namen gemacht. Bis heute ist vor allem sein Orgelwerk bekannt, obwohl Bruhns auch als Komponist geistlicher Kantaten in Erscheinung trat. Noch 120 Jahre nach dem Tod des Organisten und Komponisten berichtet Ernst-Ludwig Gerber in seinem Lexikon der Tonkünstler:
„Nicolaus Bruhns nahm dann und wann seine Violine mit auf die Orgel (…), so dass es schien, als ob sich zwei, drei und mehrere zugleich hören ließen, wenn er spielte, so zerarbeitete er sich oben mit der Violine, indem er mit den Füßen vermittels mit einer schicklichen Pedalstimme den Bass dazu spielte.“ 
Sein Orgel- und Kantatenwerk gehört heute zum Standardrepertoire barocker Konzertprogramme in Europa und den USA. In Husum aber, der alten Wirkungsstätte des Meisters, erinnert nur wenig an den berühmten Sohn der Stadt. Ein TSS-Projekt wollte daran etwas ändern und im Jubiläums-Jahr 2015 ein Zeichen setzen. Ziel war, anlässlich des anstehenden Jubiläums, Nicolaus Bruhns im kulturellen Bewusstsein der Stadt Husum wieder mehr Geltung zu verschaffen.
Um dieses Ziel zu erreichen, wurde die letzte Woche des Schuljahres 2014/15 kurzerhand zur „Festwoche“ erklärt. Neben einem Festkonzert in der Husumer Marienkirche sollte ein Barock-Themenabend im Schloss vor Husum und eine musikalische Lesung in der Taufkirche des Komponisten in Schwabstedt stattfinden. Flankierend wurde ein Gestaltungswettbewerb ins Leben gerufen, um ein erdachtes Bild des Komponisten zu schaffen – ein authentisches ist nämlich nicht bekannt.
Mit Herbert Jannusch und Uwe Nissen als Vertreter der beiden Husumer Lions-Clubs konnten für dieses Anliegen schnell tatkräftige Mitstreiter gefunden und die „Initiative Nicolaus Bruhns“ ins Leben gerufen werden. Danach stiegen weitere Unterstützer ein, wie u.a. der Stadtkantor Kai Krakenberg, dessen Vorgänger Jens Weigelt, Thomas Rink und Brigitte Wolff von der Gesellschaft für Alte Musik Schleswig-Holstein, der Musikwissenschaftler Prof. Dr. Konrad Küster von der Universität Freiburg im Breisgau sowie das Nordsee-Museum Husum.

NDR-Kultur-Radiointerview mit Sibylle Karschin, Schulleiterin der TSS